von Emilio Esbardo; Übersetzung: Anna-Lena Panten
Gentili lettrici e lettori,
pubblichiamo qui la versione tedesca dell’intervista a Franco Battiato, curata dalla redattrice Anna-Lena Panten.
Am zweiten April wird der Sizilianer Franco Battiato in der Berliner Philharmonie Stücke seiner aktuellen CD „Apriti Sesamo“ präsentieren. Tickets für das Kontert gibt es unter:
http://www.ticketmaster.de/event/franco-battiato/49369
Franco Battiato ist einer der bekanntesten und talentiertesten Liedermacher Italiens. Durch seinen Lehrer Karlheinz Stockhausen wurde er sehr stark von der deutschen Musik beeinflusst.
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren Umzug nach Mailand zurückdenken?
Ich bin mit 19 Jahren nach Mailand gekommen und es war erstaunlich. Sizilien habe ich komplett vergessen, wofür es sich später allerdings noch rächen sollte. Ich muss sagen, obwohl ich pleite war, waren die 60er in Mailand außergewöhnlich. Als ich dort ankam war es Winter. All diese Lichter und Dekorationen zur Weihnachtszeit, die ich aus Sizilien nicht kannte, das ganze Drunter und Drüber von Menschen, die Geschenke kauften. Es war Weihnachten wie bei Dickens.
Zu Beginn Ihrer Karriere haben Sie mit Gregorio Alicata vor Schulen Protestlieder aufgeführt, als Unterrichtsschluss war. Warum?
Es war weniger spontan, eher kommerziell durchdacht. Die Lieder folgten mit ihrem Protestcharakter dem Weg, den Dylan uns allen aufgezeigt hatte.
Ich habe vor kurzem ein Video auf Youtube gesehen in welchem Sie sich fragen, wie man Atheist sein kann. Meine Frage ist nun: Wie kann man nach Ereignissen wie dem Holocaust überhaupt an einen Gott glauben?
Der Mensch ist ein freies Wesen. Wir haben einen freien Willen, also ist es nicht Gott, der Verantwortung trägt, sondern wir. Wir sind die Ursache für diese Hölle.
Wie wichtig sind für Sie das Schweigen und die Einsamkeit?
Sie sind entscheidend. So entscheidend, dass sie das Leben interessant machen.
Was können Sie an sich selbst nicht leiden?
Wenn ich nicht Herr meiner Selbst bin. Als ob da etwas Animalisches ist, was mich daran hindert, größer zu sein als ich es bin. Also, nicht im physischen Sinne.
Ihre Musik ist sehr ausdrucksstark, als ob man einen Fluss von Bildern und Emotionen durchschwimmt. Welche Bilder sehen Sie und was fühlen Sie, während Sie spielen?
Im Allgemeinen versuche ich gut zu singen und Werte zu vermitteln so gut ich eben kann. Beim Komponieren allerdings lasse ich mich von außen inspirieren.
Was treibt Sie an, ein Musikstück zu komponieren?
Ich bin ein Musiker. So bin ich geboren. Seitdem ich drei Jahre alt bin, ist es mein Wunsch aufzutreten.
Welchen Eindruck hatten Sie vom Alexanderplatz zu der Zeit als Berlin von der Mauer geteilt war?
Er machte einen großen Eindruck. Die Atmosphäre war erstaunlich, voller Stille und Trauer einiger Berliner, die auf diesem vollkommen leeren Platz herumliefen.